Sonntag, 29. Juli 2012

Flächenversiegelung kostet mehrfach Geld

Eine Entwicklung die mir in den letzten Monaten immer mehr Kopfzerbrechen bereitet ist die Versiegelung von Flächen durch Neubau- und Industriegebiete bei gleichzeitigem Leer- und Freistand im inneren der Städte, eine Tendenz die sich vom Ruhrgebiet aus auch in Richtung Niederrhein verbreitet.

Bei der Erschließung von Ackerland für Wohn- und Industriegebiete geht zwangsläufig besagtes Ackerland für die Lebensmittelproduktion verloren. Gesteigert wird die Tendenz durch den Bau von bodennahen Solaranlagen und den Ausbau von Biomasse, welche Unmengen Mais vernichtet, Mais welcher den Weizen verdrängt.

Abhilfe kann hier nur an der Wurzel geschaffen werden. Auch bei steigender Weltbevölkerung müssen die Verwaltungen mehr als nur bestrebt sein, die bestehenden Flächen in den Stadtzentren, zum Beispiel alte Bahnhofsgelände, Zechen, Kokereien oder Stahlwerke, einer neuen Nutzung zuzuführen noch bevor eine bestehende Ackerfläche genutzt wird.

Auch wenn die Kosten für die Sanierung der Erdböden unterhalb der alten Industrieanlagen im ersten Moment hoch sind, zumal man dafür den Betreiber der alten Anlage verpflichten müsste und nicht den neuen Investor, spart es dennoch langfristig Geld. Denn der Handel mit Lebensmitteln an den Börsen dieser Welt hat gerade erst begonnen, die Trockenzeit in den USA wirkt sich bereits heute auf den Getreide- und Maispreis in Europa aus. In einem nächsten Schritt wird Trinkwasser gehandelt, Trinkwasser dessen natürlicher Filter, das Erdreich, mit Asphalt vernichtet wurde, Trinkwasser was fortan teuer aufbereitet werden muss.

In nahezu jeder Stadt existieren in direkter Bahnhofsnähe große Freiflächen welche versiegelt sind und Brach liegen. Geldern, eine Stadt am Niederrhein, hat den richtigen Weg gewählt und die Flächen einer neuen Nutzung zugeführt. In Goch und Kleve, ebenfalls am Niederrhein, liegen großen Flächen in direkter Bahnhofsnähe Brach, ungenutzt außer durch Wildwuchs und spielende Kinder. Es gilt diese Flächen so günstig anzubieten dass die Erschließung eines Neubaugebietes nicht mehr Wirtschaftlich ist.

Ein weiteres Sparpotential ist, es klingt zwar komisch, die Sicherheit. Je großflächiger eine Stadt wird je größer werden die Anfahrtswege für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. In einer kompakten Stadtstruktur reicht eine Feuer- und Rettungswache sowie eine Polizeiwache meistens aus, in einer weit gefächerten Struktur wird schnell mal eine zweite Wache fällig, siehe das Beispiel in Goch.

Zusätzlich dazu wird noch am Unterhalt von Ver- und Entsorgungseinrichtungen Geld gespart, das Wasser- und Abwassersystem in der Stadt ist vorhanden, im Außenbezirk muss es erst noch verlegt werden, die so genannte Erschließung.

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