Sonntag, 18. Dezember 2011

Atomausstieg ohne die Niederlande - Kreis Kleve nach 2 Stunden verseucht!

Angela Merkel persönlich verkündete den Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg, den Atomausstieg in Deutschland (Youtube). Nach Fukushima (Wikipedia) war man sich einig, Atomenergie ist nicht endgültig Beherrschbar, die Frage der Endlagerung ist sowieso noch nicht geklärt.

Wir, die wir im Grenzgebiet zu den Niederlanden gerne "mal rüber schauen", weil die Holländer ja alles so viel besser machen, müssen uns nun Fragen ob eben diese Holländer noch ganz bei Trost sind. Wird doch im etwa 150 Kilometer Luftlinie weiter westlich liegendem niederländischen Zeeland an einem neuen Reaktorblock geplant, Borssele (Wikipedia) soll um einen zweiten, 1,5 Gigawatt starken, Reaktor erweitert werden.


Seit 1973 produziert der bereits bestehende Druckwasserreaktor Strom, geplant bis 2034. Heimlich, Still und Leise erarbeitet der Betreiber Delta einen Plan, 2013 kann mit dem Bau begonnen werden, 2018 mit der Produktion von Atomstrom - ohne Endlager.


Anfang Dezember diesen Jahres veröffentlichte das Landesumweltamt die Grundlagenpapiere sowie die Empfängeradresse für Einwende gegen das Kraftwerk auf der Internetseite (Landesumweltamt), auch Bürger aus NRW sind berechtigt, bis zum 12.01.2012, Einwände zu äußern.

Auch wenn sich der Essener Stromkonzern RWE noch bedeckt hält, RWE hält 30% Anteile am niederländischen Betreiberkonsortium, ist ein Bau ohne den Protest des Bürgers viel zu Nah.

Alleine die räumliche Nähe zur Nordsee, das bestehende Kraftwerk liegt unmittelbar hinter dem Deich, sollte im Hinblick auf Fukushima Grund genug für einen Baustopp sein.

Die gefahren eines Atomreaktors sind den Niederrheinern, nach Kalkar, noch bewusst - davon bin ich überzeugt. Den meisten Niederrheinern ist jedoch nicht bewusst dass diese Gefahren in zwei Stunden hier sind - begünstigt durch die meist westlichen Winde. Wie viele Lebensmittel können Sie, morgens um 10:00 - wenn Sie auf der Arbeit sind, in zwei Stunden organisieren? Noch dazu wenn das Ereignis eine Stunde verschwiegen wurde? Uns bleibt nicht viel Zeit wenn die Deiche in den Niederlanden nachgeben oder das Erdbeben den Reaktorbehälter beschädigt!

Die Stadt Kleve fordert Ihre Bürger auf Ihre Chance des Einspruchs zu waren und vom gewährten Recht Gebrauch zu machen. Dieser Forderung schließe ich mich an, auch wenn ich kein Klever Bürger bin! Die Internetseite von Greenpeace hält ebenfalls Informationen bereit, von dort aus führt ein Link zur Mitmachseite gegen Atomkraft - auch in den Niederlanden!

UPDATE 24.01.2012: Heute gab der niederländische Energieversorger bekannt dass der Neubau um drei Jahre aufgeschoben ist.


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