Dienstag, 30. Juli 2013

Tegelberg - Neuschwanstein - Pöllatschlucht - Talstation

Ich dachte ich wäre gut vorbereitet, hätte mich ausreichend informiert - Pustekuchen. 10 Stunden später kühlt meine Frau ihre Knöchel und ich komme aus dem Schwitzen nicht mehr raus!


In diversen Quellen des Internets liest man von einer Bergtour hinab vom Tegelberg, über die Marienbrücke, vorbei am Schloß Neuschwanstein und durch die Pöllatschlucht zurück zur Talstation was ungefähr 3,5 Stunden dauert - ungefähre Dauer laut offizieller Beschilderung 1,75 Stunden bis zum Schloß und dann noch mal 40 Minuten bis zur Talstation.

7 Stunden haben wir gebraucht, die halbe Strecke habe ich den Welpen getragen und mein wackerer Sohn hat, um Muttis Knöchel zu schonen, den Rüden den Hang hinunter geführt!

Mitten in der Strecke immer wieder entwurzelte und umgestürzte Bäume die einen ans Klettern bringen, willkürlich gewachsene Wurzeln welche mit Geröll und Erde natürliche Tritt bilden sind die einzige Abstiegshilfe auf gut drei viertel der Strecke.

Zwischendurch wird man immer wieder mit tollen Ausblicken auf die Alpen, sowohl die Berge wie auch die im Tal gelegene sanfte Hügellandschaft belohnt.

Kurz vor der Marienbrücke kann man schon einige Blicke auf das umwuselte Schloß erhaschen, auf der Marienbrücke hingegen benötigt man bei gutem Wetter Ellenbogen und starke Nerven. Menschen aller Nationen pilgern an diesen Ort und erhalten so ein recht verschobenes Bild von Deutschland, aber das nur am Rande! Vom Schloß aus führen zwei, nein eigentlich drei, Wege hinab ins Tal, der schnellste ist mit dem Bus, die Busse welche die Touristen hoch fahren, können auch für die Fahrt ins Tal genutzt werden, man landet jedoch an der Talstation in Schwangau, von dort aus läuft es sich recht leicht in etwa 90 Minuten zur Talstation der Tegelbergbahn. Die beiden anderen Wege führen durch den Berg, einer dauert etwa 30 Minuten (offizielle hinterlistige Beschilderung ;) - der zweite Weg führt durch die Schlucht vorbei am Sägewerk zurück zur Talstation, hier stimmen die 40 Minuten der offiziellen hinterlistigen Beschilderung dann doch mal.

Egal welchen Weg Ihr wählt, nehmt einen und seht zu dass Ihr von diesen Touristenströmen weg kommt, das ist ja fürchterlich, nicht zum Aushalten. Wir haben den Weg durch die Schlucht genommen, das Leiden sollte noch nicht enden ;)

Der Abstieg zur ersten Zwischenetage der Schlucht ist recht einfach, ein gut ausgebauter, für busreisende Touristen konzipierter Weg (wir haben uns gefragt wann die Einheimischen uns anbieten die Rikscha zu nehmen) und einige betonierte Stufen in normalem Trittabstand. Am Ende dieser Ebene geht es, wie bereits aus dem Berg gewohnt, über Stock und Stein weiter in Richtung Gitterroste - Gitterroste, nichts für die Hunde. Kurz um, ein Mann ein Wort, zwei Männer zwei Worte - Mein Sohn und ich schauten uns an, ich hab zuerst den Welpen über die 130 Meter Gitterroste getragen, am Ende in die vertrauensvollen Hände meines Sohne gegeben und dann den Rüden rüber geschlept - und was macht die Hundebesitzerin des Golden Retriever? Die streichelt die Hunde! Hallo, wer hat die denn geschleppt?

Vorbei am Sägewerk und an einem kleinen Sessellift ist das letzte Stück nur das Auslaufen aus der Runde, nicht der Rede wert - außer das Weizen an der Talstation, das war Kalt und Lecker! Und dann kam der schrecken, an der Windschutzscheibe drohte ein Ticket Unheil! 15,- € für das überschreiten der Parkdauer - Hallo, Gemeinde Füssen, was kann ich dafür dass ich darauf verzichtet habe für die Fußgelenke meiner Frau die Bergwacht zu ordern? Nicht dass wir für 4 Stunden einen Parkschein gezogen haben, das hätte ja mal locker reichen sollen! Ein weiteres Wanderpaar hat uns bestätigt dass der Abstieg bei den beiden auch 6 Stunden gedauert hat, wegen der vielen umgestürzten Bäume und Umwege!

Kurzum, ein richtig spannender Wanderweg, für ungeübte mit Übergewicht (das bin ich) mal locker die doppelte Ration Wasser und Zeit einplanen, dann kann einem nicht viel passieren!

Schnell noch eine Dank ein meine Frau - die hat Biss!

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