Wir schreiben das Jahr 2033, Kleves
Minoritenplatz ist umringt von strahlenden Fassaden, das neue Rathaus
bildet mit dem Hotel, der Volksbank und der Joseph-Beuys-Universität (Namensgebung am 01.04.2023) einen würdigen Rahmen für
das umzäunte radioaktive Endlager mitten in der Kreisstadt.
Weder Rat noch Verwaltung, weder Handel
noch Bürgerschaft haben es vermocht die Entscheidung für die
Bebauung des Kleinods mit Kanallage für die Bürgerinnen und Bürger
ausreichend nachvollziehbar zu kommunizieren, alle Parteien verfielen
in den 20 jährigen Streit aus dem nun die wenig schmeichelhafte
Lösung hervor ging.
In nunmehr 1337 Metern Tiefe ruhen
längst verloren geglaubte radioaktive Substanzen aus dem
Forschungsreaktor in Jülich, wohl bedacht von 42
Photovoltaik-Panelen die Ökostrom für die zwei Wassertouristen in
Kleves neuer Hafenanlage produzieren, zwei mutige Flußfahrer welche
sich der maroden Schleuse gestellt haben.
Quer über den Platz verläuft heute eine ICE-Schnelltrasse von Düsseldorf über Kleve nach Nijmegen und Rotterdam und verbindet so den größten Seehafen Europas mit der Metropole am Niederrhein. Und über allem lacht die Verwaltung,
blühen doch die Gewerbesteuereinnahmen, Kleve macht aktiv mit beim
Atomausstieg, Kleve ist mitten drin im öffentlichen Personennah- und fernverkehr, Kleve bietet langfristige Lösungen für Probleme aller
Art – ja Kleve ist schon eine tolle Stadt!
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