Freitag, 19. Juni 2009

Wenn ein Staat die Freiheit verbietet

Da geht sie hin, die Freiheit, vom Staat vertrieben aus den deutschen Weiten des Internets, aber das ganze wird in einem menschenrechtlichen Debakel enden.

Vor Jahren hat die weltweite Musikindustrie versucht internetbasierende Tauschbörsen zu schließen, mit wenig Erfolg, denn Rapidshare & Co. existieren weiter.

Heute versucht ein einsamer Staat auf der Erde den Zugriff auf Kinderpornoseiten zu verhindern, ein aussichtsloser Kampf. Sind die Seiten in Deutschland nicht erreichbar nutze ich einfach einen Proxyserver in Brasilien um die Seiten zu erreichen, dann ist die Herkunft nicht ersichtlich. Und eine Domain rechtzeitig und weltweit zu sperren, quasi von den DNS der Welt zu löschen, ist ähnlich den Rhein mit einer Schüppe zu stauen, Aussichtslos.

Für mich und mein Empfinden ist das Sperren von bestimmten Domains der erste Schritt zur absoluten Internetzensur und menschenrechtlich die schlimmste politische Entscheidung der letzten Jahre.

Was kommt als nächstes, regierungskritische Seiten, Twitter, YouTube oder gar die nationale Internetnutzerdatenbank mit persönlicher Authetifizierung vor dem Zugriff auf das Internet, dahinter natürlich eine zentrale Datenbank bei der Bundesnetzagentur, sicher ist sicher.

Wer meint Kinderpornografie im Internet wäre ab heute Geschichte der glaubt auch an den Osterhasen, in diesem Sinne, das Grundrecht mit Füßen treten.





2 Kommentare:

  1. Hallo Genios,
    und auch erstmal danke für deinen Kommentar bei mir!

    Nein, es ist keine Zensur; es ist einfach notwendig solche Seiten zu sperren; zum Schutze unserer Kinder! Das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass wir hier chinesische Verhältnisse bekommen. Aber es kann doch wirklich nicht angehen, dass man diesen Perversen tatgenlos zuschaut. Mag sein, dass sie nach Russland oder via Proxy abwandern - aber auch Seiten von dort können gesperrt werden und das ist richtig so!

    Was ich aber auch noch dazu sagen möchte, und ich denke in dem Punkt bist du mit mir einig: es reicht einfach nicht ein "Stop-Schild" anzubringen; das Übel muss bei der Wurzel gepackt werden. Diese Schweine werden immer wieder ein Schlupfloch finden ihre Perversionen auszuleben und genaugenommen gehört da der Riegel vor!

    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und vor allem auch ein schönes Wochenende,

    LG Beenchen

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  2. Wenn diese Sperre funktionieren würde hätte ich prinzipiell ja nichts dagegen, aber die Sperre funktioniert nicht. Stell Dir vor Du streichst eine Adresse aus einem Telefonbuch und es gibt noch 499 weitere Telefonbücher auf der Welt verteilt. Wenn Du alle 500 Telefonbücher bearbeitet hast ist die Adresse gelöscht und nicht erreichbar, leider hat nur ein anderer das Telefonbuch in der Zeit neu geschrieben und veröffentlicht. Die ganze Mühe ist umsonst gewesen, verschwendete Zeit.

    Schritt 2 steht vor der Türe, der verzweifelte Versuch Seiten zu "Gewaltspielen" zu sperren, ebenso ohne Erfolg.

    Und wenn die Verantwortlichen der Zeitpunkt für Richtig erachten wird aus der jetzigen "Sperre" eine Datenspeicherung, damit man effektiv gegen die Besucher der Seiten ermitteln kann und ZACK!!! ist die Zensur mit der Strafverfolgung verbunden.

    Ich bin gegen Gewalt, Brutalität und Pornografie im Internet, ich bin aber auch Realist genug zu begreifen das der Bedarf immer gedeckt werden wird.

    Das Problem gehört an der Wurzel bekämpft, ein gebrochener Arm wird auch an der Basis repariert und nicht mit einer Paracetamol gegen die Schmerzen behandelt.

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