Dienstag, 30. Juni 2009

Neues von der Schweinfront

Ein Mensch passt bekanntermaßen auf ein kleines Stück Plastik was sich Ausweis nennt, ein Schwein hat eine Ohrmarke, etwas kleiner, die Nummer ist kürzer aber der Sinn ist der gleiche, bis auf einige kleine Unterschiede.

Für ein Schwein, respektive für die Haltung eines Schweines, werden nicht nur ein Stall oder ein Stall und ein Gehege benötigt, das Areal muss auch begutachtet werden ob es dem Schein würdig und sicher vor Wildschweinen ist. Hat schon mal jemand die Kinderzimmer unserer Zöglinge begutachtet?

Im zweiten Schritt wird eine Tierseuchenkassennummer benötigt. Diese Nummer dient der Erfassung der Tiere und der Entrichtung eines Beitrages zur Tierseuchenkasse, ähnlich der Krankenkasse der Menschen. Des weiteren wird einem eine Tierhalternummer zugewiesen, damit werden die Tiere einem Halter zugeteilt und es kann, im Seuchenfall ;), jederzeit nachvollzogen werden wo wie viele Tiere zu finden sind.

Und zu guter letzt, es gibt nicht nur Stammbücher für Familien, gibt es noch das Zuchtbuch in dem jeder Zugang und Abgang, egal ob zur Schlachtung oder zum Verkauf, vermerkt werden muss.

Was den großen Unterschied ausmacht, meinen Sohn konnte ich innerhalb von 3 Stunden vom Neugeborenen zum Staatsbürger ernennen lassen, mein Schwein bedarf eines etwas größeren Aufwand, das ganze dauert ewig.

Rudi Rüssel, das alte Rennschwein, macht seinem Namen alle Ehre. Der Rotbunte Husumer Eber flitzt durch das Gehege, jagt Hühner und Hasen, frisst, grunzt und quickt und teilt sich seinem Umfeld mit, egal ob das jemand hören will oder nicht.

Die tägliche Versorgung gestaltet sich auch relativ einfach. Da im Moment nur frische Kartoffeln geerntet werden ist der Bestand an Futterkartoffeln gegen Null tendierend. Bei den frühen Kartoffeln entsteht nur ganz wenig Abfall, meist verbleibt dieser auch noch auf dem Feld. Also bekommt das Schwein, und alle anderen Tiere, momentan Futtermöhren, die muss ich leider kaufen, und jede Menge Rasenschnitt, Pflanzenreste und Gemüseabfälle aus dem Garten. Ergänzent dazu gibts noch den Rest Ferkelstarter, ist der Sack leer gibts Schweinmastmehl.

Ab Ende Juli werden sich die Bestände an Futterkartoffeln erholt haben, dann gibts Kartoffeln ohne Ende, quasi! Im Spätsommer werden wir die Ernährung der Tiere um Fallobst ergänzen, im Frühherbst werden Eicheln dazu gefüttert.

Bis heute war die Entscheidung für die Rasse der Rotbunten Husumer Wurstschweine eine richtig gute Entscheidung. Das Tier ist Robust, verbringt die meiste Zeit unter freiem Himmel und hat sich sehr gut an sein Umfeld angepasst. Mitte Juli gibt es wieder eine Wurmkur, wäre Schade wenn die Leber nicht verwurstet werden könnte, danach wird erstmal der Winter überbrückt, mit warmen Kartoffeln für alle.

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