Donnerstag, 26. April 2012

Klever Ärzteschaft gegen Gocher Klinik

In einem offenen Brief wenden sich die niedergelassenen Ärzte aus Kleve an das Kuratorium und die Geschäftsführung in Kleve sowie an den Aufsichtsrat der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve.

Die unterzeichnende Ärzteschaft fordert die Abkehr von den Verlegungsplänen der Bauchchirurgie und der Gastroenterelogie - Sie sehen das Klever Krankenhaus in Gefahr und drohen damit die Patienten in die umliegenden Kliniken einzuweisen. Im selben Kontext sprechen die Hausärzte von einem Kreiskrankenhaus in Kleve, das gibt mir zu denken!

Was nun geschieht, der Versuch einer (Alp)Traumdeutung

Variante A:
Die Gremien lassen sich von Erpressern in Weiß, welche ein absolut unwürdiges Verhalten an den Tag legen, vor sich her treiben und verlieren endgültig Ihr Gesicht gegenüber den Mitarbeitern, den Patienten und Besuchen sowie auch den Bürgerinnen und Bürgern im Nordkreis Kleve, oder

Variante B:
Die Gremien werden sich Ihrer Verantwortung für etwa 250.000 Einwohner Bewußt und stellen, gegen den Protest einer Minderheit, einen wirtschaftlichen Verbund mit 4 Kliniken, ich sage Bewußt nicht Klinikstandorten, auf die Beine, fehlt noch

Variante C:
Es wird wiedermal ein Flickwerk von zweifelhaften Zusagen auf unbestimmte Zeit erstellt, nur um das Fernziel, ein wirkliches Kreiskrankenhaus mit vier Standorten, die man dann viel leichter schließen kann, zu erschaffen!

Herr Dr. Enders, wählen Sie A, B oder C!
Nein, Sie dürfen nicht das Bistum fragen und auch nicht Ihren Berater anrufen!

Hier der offene Brief:

Kuratorium des St.Antonius Hospital Kleve
Ärztliche Direktorin des St. Antonius Hospital Frau Dr. Mosch
Herr Dr. Enders
Presse 

Sehr geehrte Damen und Herren

Als hausärztlich tätige Ärzte in Kleve und Umgebung haben wir aus der Zeitung von der geplanten Verlegung der Allgemeinchirurgie und der Endoskopie zur Rettung des Gocher Krankenhauses erfahren. Aus unserer hausärztlichen Sicht wären diese Schritte nicht zum Wohl der von uns betreuten Patienten.
Das Krankenhaus Kleve wird zu einem Rumpfkrankenhaus mit unvollständigem Behandlungsspektrum heruntergestuft. Die von uns betreuten und in das Krankenhaus eingewiesenen Patienten sind in der Mehrzahl älter und leiden an mehreren Erkrankungen. Daher sind diese Patienten auf Mitbehandlung durch andere Fachabteilungen angewiesen. Gerade bei dieser Mitbehandlung stehen endoskopische und chirurgische Leistungen an erster Stelle. Diese ärztlichen Leistungen stehen in Zukunft im Krankenhaus Kleve nicht mehr zur Verfügung. Dadurch können unklare Krankheitsbilder oder Notfälle von uns in Zukunft nicht mehr mit gutem Gewissen in das Krankenhaus Kleve eingewiesen werden. So ist zum Beispiel die Diagnostik und Behandlung eines Patienten mit z.B. unklaren Bauchschmerzen im Krankenhaus Kleve nicht mehr möglich. Solche Patienten müssten daher sofort nach Goch, Emmerich oder in andere geeignete Krankenhäuser zum Beispiel in den Niederlanden eingewiesen werden.

Ein Kreiskrankenhaus in einer Stadt mit 50000 Einwohnern ohne allgemeine Chirurgie und endoskopische Leistungen wird seiner Aufgabe als wohnortnahes Krankenhaus nicht gerecht und ist auf Dauer wohl kaum lebensfähig. Der Krankenhausstandort Kleve und damit auch die Stadt werden durch dieses Handeln sehr geschwächt.
Unseren Patienten und ihren Angehörigen werden durch die Umstrukturierung weite Anfahrtswege zugemutet, die insbesondere für ältere Patienten nicht zumutbar sind.
Wir können die getroffenen Entscheidungen nicht nachvollziehen und möchten sie bitten für eine wohnortnahe Versorgung unserer Patienten die getroffenen Entscheidungen zurückzunehmen.

Gezeichnet
Interessengemeinschaft Klever Hausärzte, im einzelnen:

S.Hilbertz, U.Hilbertz, H.G.Lingens, B.Lingens, R.Beckmann, W.Bong, A.Littauer-Holderer, A.Tang Bayock, M.Bergau, J,Nowottnik, H.Amjadi, M.Souvignier, R.Tobisch, U.Hellermann-Tobisch, C.Schiffer, H.Woitge, M.Ernst, M.Trübenbach, S.Bleser, H.Pfluger, M.Beeker, A.Fischer, W.Holtzhausen, M.Pelzer, M.Kroll, H.Berens, J.Hußmann, N.Rommen, C.Martens, I.Stroh, C.Braun

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen