Sonntag, 18. Juli 2010

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Jürgen Althaus leitete mit seinem Rücktritt nach Skiunfall und Wahldebakel den Rücktrittsmarathon ein. Dicht gefolgt von Günther Oettinger (nein, nicht die Bierabfüllung in Mönchengladbach) und Roland Koch die das Tripple perfekt machten. Kaum jedoch verstummen die Pressestimmen zum Koch Rücktritt muss auch schon Jürgen Rüttgers sich Frau Kraftilanti geschlagen geben und einer Minderheitenregierung in NRW Platz machen.

Mit einem genialen Schachzug unserer Bundeskanzlerin entledigt sich diese gleich zweier Widersacher mit nur einem Amt, dem Amt des Bundespräsidenten. Der "alte" schmeißt die Flinte hin und der einzig ernsthafte Konkurrent aus Niedersachsen folgt mit wehenden Fahnen auf den vermeidlichen Thron der Bundesrepublik.

Kaum hat Christian Wulff die Fussball WM überstanden, Orden verliehen, Hände geschüttelt und mit Angela gelacht folgt auch schon der nächste Knaller, Ole von Beust nimmt die Mütze Modell "Hafenlotze" vom Haken und verschwindet auf den politischen Altersruhesitz, Herr Wulff wird Ihm alsbald folgen.

Dreht man die Uhr ein wenig zurück und betrachtet die Situation mit ein wenig Abstand so fällt einem schnell auf mit welcher Rücksichtslosigkeit Frau Merkel ihren persönlichen Machterhalt über die Ziele der Partei stellt. Es stellt sich einem die Frage wer sich dieser Frau in den Weg stellen soll. Friedrich Merz wurde schon früh abserviert, wohl wissend welch mächtiger Konkurrent er geworden wäre, Ronald Pofalla ist auf den Gutwill der Kanzlerin angewiesen, er Ernährt sich förmlich von den politischen Resten jener und Wolfgang Schäuble hat die Zeichen der Zeit erkannt, er hat den Kampf aufgegeben. Die Zeiten eines Edmund Stoiber sind vorbei, aus Bayern kommt keine offene Kritik mehr an der Kanzlerin. Der Koalitionspartner FDP nimmt sich die Zeit von den eigenen Problemen abzulenken und den Fokus auf die CDU zu lenken, wohl wissend dass auch in den gelben Kreisen der Pleitegeier der Wählerstimmen kreist. 

Niemand da auf weiter Flur, Frau Merkel kann es sich bequem machen, nur der politische Gegner spuckt Ihr noch kräftig in die Suppe. Bestätigt sich Rot-Grün als Minderheitenregierung in NRW so wird Schwarz-Gelb im Bund keine Zukunft mehr haben. Einzig die Hoffnung auf ein Versagen in NRW hält die Berliner Politik noch über Wasser. Funktioniert NRW sinkt das Schiff und die ersten Ratten sind schon weg. In diesem Sinne: Schiff Ahoi und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

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