Sonntag, 3. März 2013

Eine Gesellschaft im Wandel erfordert neue Ideen

Das fehlen von körperlicher Fitness verschärfen die Probleme der Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Piraten fordern kostenlosen "Dienstsport" für alle ehrenamtlichen Helfer in der öffentlichen Gefahrenabwehr.

Der gesellschaftliche Wandel hält langsam und stetig Einzug in kritische Bereiche, so werden die Mitgliederzahlen in den ehrenamtlichen Organisationen mittelfristig sinken, die verfügbaren Einsatzkräfte in der Gefahrenabwehr werden weniger. Unterstützt wird der Prozess durch klamme Kassen in den Kommunen und, da wollen wir mal kein Tuch vor den Mund nehmen, die fehlende körperliche Fitness der Einsatzkräfte.

Wollen wir das Problem der fehlenden Fitness mal aufbröseln!?
Im Wandel von einer Gesellschaft mit körperlicher Belastung durch körperliche Arbeit hin zu einer Informationsgesellschaft welche die technischen Errungenschaften zu ihrem "Wohl" nutzt, reduziert sich zwingend auch die Menge der Bewegung. Ich selbst habe zu meiner Einsatzzeit am Flughafen Düsseldorf in jedem Dienst Sport gemacht, hatte gefühlte 30 Kilogramm weniger und war Fit. Mein beruflicher Wandel vom Alarmdienst auf die Leitstelle brachte die ersten zusätzlichen Kilogramm mit, das zweite "Päckchen" brachte der Verzicht auf Glimmstengel. Heute betreue ich das Einsatzleitsystem und die IT Infrastruktur und kümmere mich um das Qualitätsmanagement, das in einer 5 Tage Woche mit dem dazu gehörigen "Entstörungsdienst" Nachts und am Wochenende in der Leitstelle. Meine sportliche Fitness tendiert gegen Null, meine Motivation das zu ändern ebenso.

Soviel zur Selbstoffenbarung. Nehmen wir mal mein Tätigkeitsfeld und ersetzen dass durch einen beliebigen Job welcher vor 20 Jahren geprägt war durch körperliche Arbeit, heute jedoch 70% und mehr in Form von Planung und Durchführung am Schreibtisch gearbeitet wird. Gesteigert wird es manchmal noch durch die Notwendigkeit in zwei oder mehr Jobs den Lebensunterhalt zu verdienen sowie der Erwartungshaltung zu spontanen Überstunden und Mehrarbeit. Ist Sport überhaupt noch planbar in der Gesellschaft? Nicht umsonst gibt es 24 Stunden Trainigscenter in den Großstädten.

Jeder von Euch findet sich an der ein oder anderen Stelle wieder, jeder kann nachvollziehen dass es ein Problem für uns alle wird wenn die Feuerwehr zwar kommt, aber keiner mehr Löschen darf weil die körperliche Fitness fehlt. Aber wo setzen wir das an? Die Piraten im Kreis Kleve fordern kostenlosen Eintritt in die Sportstädten oder einen Sportpass für alle Helfer in der Gefahrenabwehr. Nur durch einen Erhalt der Fitness kann eine effektive Gefahrenabwehr sicher gestellt werden.

Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, ein weiterer Schritt wäre die Umsetzung auch bei den hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern außerhalb der Berufsfeuerwehren. Die Berufsfeuerwehren haben erkannt das Dienstsport die Fitness erhält und die Gruppe formt, in einer Sportgruppe kann jeder seine Stärken zeigen und jeder lernt die schwächen des anderen Aufzufangen um das Team nach vorne zu bringen. Dienstsport reduziert zudem die Krankheitsrate, aus wirtschaftlicher Sicht ist Dienstsport und eine Rückenschule im Rettungsdienst eine lohnende Sache, eine Sache die aber wahrscheinlich zu modern für verkrustete Denkstrukturen ist.

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